1.BrooksRuhrTrailRun

Heute ging es um 08:30 Uhr mit zwei Arbeitskollegen, nach Hagen Herdecke an den Hengsteysee, um am 1. Brooks Ruhr Trail Run teilzunehmen.
Parkplatztechnisch wurde schon per Mail gewünscht, Fahrgemeinschaften zu bilden. Aber uns blieb trotzdem, 1 Stunde vor Anpfiff, nur noch in den anliegenden Wohnsiedlungen zu parken, sorry liebe Anwohner. Alle vorgeplanten Parkplätze waren 1 Std. vor dem Wettkampf bereits hoffnungslos überfüllt.
Um 11 Uhr erfolgte der Startschuss, nach ca. 1,5 km erfolgte bereits der erste VP, den ich zum Glück auch nutzte. Dabei wurde man leider fast über den Haufen gerannt, da er mitten im Laufweg stand und in der Meute keiner so früh damit rechnete. Der 1. VP wurde dort platziert, weil man linker Hand nach der ersten Runde aus den Hügeln runtergelaufen kam, die 9 km Läufer rechts rum zurück ins Ziel geleitet wurden und die 17 km Läufer wieder links herum an diesem VP vorbei mussten, der auch direkt die zweite Runde für die 17 km einleitete.
Der Wettkampf selbst war ein echtes Brett, das Wort „Lauf“ setze ich mal in Anführungsstriche. Leider wurden die 9 km Läufer (1 Runde/690 Teilnehmende) gleichzeitig mit den 17 km Läufern (2 Runden/520 Teilnehmende) auf die Strecke geschickt, was den Lauf mit 1210 Teilnehmenden echt zu einer besonderen Herausforderung machte. Von einer Entzerrung, wie sie beim Röntgenlauf vorher durch die Ortskernrunde stattfindet, konnte hier leider keine Rede sein. Wo ich vor dem Lauf noch meine Zweifel hatte, ob der Lauf wirklich 500 Höhenmeter haben würde, wurde ich ca. 2-3 km nach dem Start eines besseren belehrt. Die Anstiege waren teilweise so heftig, dass es effizienter war, sie lieber im Speedwalk zu wandern, um sich nicht alle Körner aus dem Leib zu schießen. Auf den engeren Trails war es dann auch nicht mehr wirklich möglich zu überholen, außer man war extrem schmerzfrei und hat einen Sturzengel. Der zweite VP erfolgte ca. bei km 6 und leider gab es dort zu diesem Zeitpunkt kein Wasser mehr, nur Iso. Also zwei kleine Becher Iso reingestellt, das Zündhütchen aufgrund von Verklebungsgefahr nicht gewässert und mit dicker Zunge weitergelaufen.
Mittlerweile war die Strecke, durch den gestrigen Regen und den vielen Laufenden, teilweise sehr rutschig und der linke Schuh fühlte sich für rutschige Untergründe irgendwie zu locker an, so dass ich am VP3, der ja vorhin VP1 war, nicht nur endlich wieder Wasser nachladen konnte, sondern auch den linken Schuh neu geschnürt hatte.
Die zweite Runde hatte mehrere Vorteile. Man wusste was einen erwartet, man war warm gelaufen, es waren 690 Leute weniger auf der Strecke und somit war auch endlich die gewünschte Entzerrung eingetreten. Nachteil: Auch ich war schon ziemlich ausgezerrt, denn zu diesem Zeitpunkt waren ja bereits 250 Höhenmetern in meinen Beinen, viel mehr habe ich in bisherigen Trainings noch nie eingesammelt und wenn, waren sie nicht so brutal, dass man sich teilweise sogar an Seilen, die von Baum zu Baum gespannt waren hochziehen musste, wenn man nicht auf allen Vieren kriechen wollte.
Lange Rede kurzer Sinn. Die zweite Runde verlief für mich trotzdem angenehmer. Der obere VP hatte wieder Wasser, der Lauf erhöhte meinen mir bekannten Maximalpuls von 173 auf 180 (Mit Polar H10 Brustgurt gemessen) und die Zielverpflegung mit Dextro Riegel und selbstgemachten Porridge in Schoko, Wildbeere und Natur war eine geniale Idee. Der Kollege, der mit 1:55 Std. finishte, hat aber wohl schon kein Zielbier mehr bekommen, wo er so hart drauf hingearbeitet hatte.
Na ja, Luft nach oben ist ja immer und bei der Menge an Anmeldungen war es sicherlich nicht einfach, alles zu managen.

Ich fand die Veranstaltung krass, aber gelungen. Ich hoffe, es hat sich niemand verletzt, denn manche Abschnitte waren wirklich heftig. Schön, wenn einer den Mut hat und mal was Neues aufzieht. Dieser Lauf war für mich eine starke Erfahrung. Danke dafür!

PS: Die Starter 9 km / 17 km würde ich beim nächsten Mal vlt. zeitlich trennen und Wasser darf einfach nicht ausgehen. Die zwei einsamen Helfer waren an dem oberen VP echt nicht zu beneiden. Gut, dass auf Runde zwei wieder welches da war.

Danke an alle Helfer und die Veranstalter für euren harten Einsatz!